Herbst - Pflanzzeit oder nicht?
Häufig stellen mir Kunden diese Frage: „Kann ich im Herbst noch pflanzen?“ sicherIich antworte ich dann darauf: „ Ja natürlich,
das ist sogar die beste Pflanzzeit!“
Der Herbst und damit die beste Pflanzzeit fängt Ende
September an und endet dann, wenn man nicht mehr mit dem Spaten in die Erde
kommt. Und warum ist das so? Die Pflanze hat ihr Wachstum abgeschlossen und
bereitet sich auf den Winter vor. Sie stellt sich darauf ein, nur noch Zucker
in die Wurzel einzulagern, damit sie im Frühling gleich wieder Power hat, um zu
blühen und zu grünen. Wenn die Pflanzen im Herbst verpflanzt werden, machen sie
im noch warmen Boden Wurzeln. Sie
verwachsen dann mit dem Boden und können im Frühling ohne größere Störung weiter
wachsen. Sie sollten im Herbst ausreichend gewässert werden, da oft nicht genügend Niederschlag fällt. Neuanpflanzungen
sollten auch im darauf folgenden Frühjahr und Sommer ausreichend mit Wasser
versorgt werden.
Eine Frühjahrspflanzung ist eigentlich richtig Stress für
die Pflanze. Sie muss nicht nur Wurzeln, sondern auch gleichzeitig Blätter
bilden. Dann kommt oft die enorme Frühlingswärme hinzu, die wir genießen und dadurch
sehr motiviert sind, um in den Garten zu gehen. Aber die Pflanzen leiden, wenn
sie im Frühling umgepflanzt werden. Sie bilden oft nur kleine Blätter und
machen nur einen kurzen Neuaustrieb. Anders ist das mit Pflanzen, die im
Container kultiviert werden. Die haben keinen Stress, sie können zu jeder Zeit
verpflanzt werden. Aber Achtung, eine Containerpflanze kann viel schneller im
Boden austrocknen, deshalb die Anweisungen vom Fachpersonal befolgen.
Wieso stellen die Kunden diese Frage? – Ich vermute mal durch
falsche und fehlende Informationen, durch Werbung und Angst.
Aber wieso? Baumärkte müssen im September aus Platzgründen
einen Räumungsverkauf machen. Sie wollen
keine Pflanzen überwintern, bzw. sie können es nicht. Deshalb muss alles raus.
Es kommen dann ja auch die Weihnachtbäume und das Zubehör, da ist für die Pflanzen
kein Platz mehr. Aber dadurch wird dem Kunden
suggeriert, das er im Herbst nicht mehr pflanzen kann, da der Winter bevorsteht
und die Pflanzen im Winter erfrieren können. So ein Quatsch!
1. Die Pflanzen erfrieren nicht, sondern sie vertrocknen.
2. Wir haben in den letzten Herbst- und Wintermonaten
nicht mehr genügend Niederschläge gehabt und deshalb sind viele Pflanzen
einfach durch die starken Minus-Temperaturen und der kalten Ostwinde
vertrocknet. Hinzu kommt, dass wir oft keinen Schnee haben. Der Schnee ist eine
natürlich schützende Isolationsschicht für die Natur.
3. Dadurch, dass es im Herbst immer noch relativ warm war,
konnten die Pflanzen sich nicht auf den Winter vorbereiten. Die Zellen sind
noch richtig gut mit Wasser gefüllt und die Pflanzen wachsen und wachsen. Dann
kommt ein plötzlicher Wintereinbruch mit Temperaturen im zweistelligen Minusbereich.
Das hält keine Zelle aus, da platzen sie einfach. Das ist so, als wenn eine
Wasserleitung im Garten nicht entwässert worden ist. Wasser dehnt sich aus und
Puff! Ganz einfach. So war es im Winter 2011/2012.