Sonntag, 10. Januar 2016

Die Bali Therme, ein Ort der Entschleunigung, Entspannung und Ruhe! So dachte ich ...

Die Bali Therme, ein Inbegriff von Erholung und Entspannung!
Dachte ich ....
Samstag Nachmittag, dass es voll wird, hatte ich mir gedacht.
Ein Plätzchen suchen, wo ich meine Sachen ablegen könnte, entpuppte sich als nicht ganz einfach. Denn es waren fast alle Liegen mit Handtüchern belegt.
Nach langem suchen hatte ich eine Liege ergattern können, ich legte mich erstmal hin und lass mein Buch.
Nach gefühlten 20 min. der erste Aufbruch in die Sauna.
Aufgüsse waren alle zur Vollen Stunde, es gab noch einige zu viertel vor ... , aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt.

Egal, erstmal in die eine 90 Grad Sauna zum runterkommen, mein Kopf war noch so voll!
Ich  hatte vorsorglich meine Sachen zusammengepackt und sie an die Seite der Liege gestellt, denn auf jeder Liege lag eine Karte, indem darauf hingewiesen wird, dass das reservieren von Liegen nicht gestattet wird und von dem Fachpersonal geräumt wird.  Tatsächlich, als ich sie wieder erreichte, war meine Tasche zur Seite gestellt worden. Und andere Leute lagen dort. Donnerwetter!
Egal, auf zur neuen Suche.
Ich hatte mal wieder Glück, eine freie Liege am Gang. Super!
Ich konnte dort nicht entspannt liegen, denn im Hintergrund wurde ein Schlappenmarathon gequiequatscht. Also Musik in die Ohren, d.h. zu Spinnt Iphone holen.
Endlich! (RUHRE) Ich lass und schlief schließlich ein.
Aufwachen!
Ach ja, ich bin ja nicht zum Schlafen hier!
Also, Iphone wieder wegbringen. Badeanzug anziehen, auf dem Rückweg ein wenig ins Wasser springen.
Nachdem ich mich in das Rundbecken gestürzt hatte und einige Runden geschwommen bin, beschloss ich noch weiter die Therme zu erkunden. war ganz lustig, die Leute zu bespannen und belauschen. Nach 10 min war auch das LANGWEILIG, ab in die Sauna!
Nachdem ich dann meinen 2. Saunagang beendet hatte, kehrte ich an die Liege zurück und war etwas überrascht.
Ich hatte meine Sachen wieder Ordnungsgemäß zusammengepackt bevor ich das IIPhone weggebracht habe und WIEDER stand meine Tasche von der Liege entfernt.
Auf zur dritten Suche nach einer Liege.
Ich merkte schon das mein Puls langsam aber stetig Anstieg, dass war die Art von Entspannung die ich wollte!
Es war mittlerweile dunkel draussen und ich brauchte ein Plätzchen mit Lampe. Ich entdeckte Liegen mit Leselampe und da in der Ecke ein einzelne freie Liege mit Lampe. Ich schlug dort meine Handtuch über die Liege, legte mein Buch, demonstrativ aufgeschlagen auf die Liege, machte die Leselampe an und stellte dann noch meine Wasserflasche auf  Tisch. Wenn ich ein Hund wäre, würde ich noch draufpinkeln. DAS WAR JETZT MEINE LIEGE!
18.56 Honig Aufguss in der großen Pagodensauna - das gönne ich mir!
Als ich dort ankam, 18:59, der Saunameister war dabei alles vorzubereiten, alles im grünen Bereich.
Die Sauna war voll! Bis in die letzte Ecke war jeder Platz belegt. Oder doch nicht?
Da oben in der vorletzten Reihe, war noch eine Lücke. Ich quälte mich nach oben, trat über alle möglichen Handtücher, dass ich meinen Platz ergattere. Ich war übrigens nicht die letzte, es kamen noch andere Gäste und die Sauna platzte aus allen Nähten.
Der Saunameister erklärte die Prozedur des Aufguss und das es ca. 15 min. dauert, wenn jemand schon länger hier sitzte und meint er könne das nicht noch aushalten, solle er doch lieber jetzt die Sauna verlassen.
Keiner verließ die Sauna!
Der Saunameister gab mit seiner großen Kelle das Gemisch aus Honig und Melisse über die Steine und ein wohliger Geruch stieg durch die Sauna. Er wedelte mit seinem Handtuch jedem die warme Luft auf den Körper.
Hinter mir, hörte ich wie der Typ, sich seinen Körper abrieb und prompt bekam ich Schweißtropfen auf meinen Rücken. Boh wie ekelig! Ich drehte mich um und raunte ihn an, dass er seinen Schweiß bei sich behalten solle. Er maulte zurück, wenn es mir nicht passte, dann könne ich ja gehen! Hallo gehts noch, was ist das für ein Benehmen.
Der 2. Aufguss begann.
Und wieder wedelte der Meister mit seinem Handtuch, nun war die Luft schon etwas heißer und es verbreitete sich Unruhe in der Sauna.
Er reichte die Honigtöpfe durch die Reihen und jeder schmierte sich mit Honig ein.
Das ich gemotzt habe, hat wohl gewirkt, es flogen keine Schweißtropen mehr!
Der Honig war noch nicht richtig am Körper verteilt, da verließen schon die ersten fluchtartig die Sauna.
Naja, wenn man schon 10 min. bevor der Aufguss beginnt in der Sauna sitzt damit man den besten Platz ergattert ist das ja kein Wunder. Was die Menschen Ihrem Kreislauf alles zumuten.
Der 3. Aufguss begann, danach wieder eine Horde die den Raum verließ.
Der 4. Aufguss, wieder ein verlassen danach.
Der 5. Aufguss, es war schon ganz schön heiß, aber mir ging es recht gut und der Typ hinter mir stöhnte schon, na kippt der gleich nach vorne? Gott bewahre, der macht mich platt wie eine Briefmarke.
Fertig!
Der Saunameister entschuldigte sich für den unglaublich entspannten Aufguss und wünschte uns noch einen netten Aufenthalt in der Bali Therme.
Ich hatte mal überschlagen, wie viele Menschen da saßen und kam auf knapp 100. Ich dachte schon wenn die alle raus laufen und duschen und in das Pool springen, dass ist ja eine völlige Überfüllung.
Allerdings war es doch noch recht entspannt, denn der Großteil der Menschen war schon weg. Hier waren nur die Harten!!!
Als ich dann wieder an meiner Liege ankam, lagen meine Sachen immer noch an Ort und Stelle. Also Dickfälligkeit siegt!
Ich bekam Hunger. Das Restaurant hier hatte eine gute Küche, also macht ich mich auf.
Eine Schlange vor dem Eingang, was ist denn hier los?
Ich schlängelte mich vor und erreichte die Theke. ich studierte erstmal die Karte.
Salate, Suppen, Wraps und Hamburger. Alles im Asiatischen Stiel. Ok, nicht so das was ich mir vorgestellt hatte, aber sollte ich jetzt nach Hause fahren und dann noch kochen? Ach nein. Ich schaute mich um und entdeckte einen Tisch an dem ein Pärchen saß, ich fragte ob ich mich dazu setzen könne.
Wieder studierte ich die Karte und schaute mir die Teller von meinen Tischnachbarn an.
Balinesischer Hähnchenhamburger, mit süß-scharfer Sauce und Früchten.
Es sah nicht mehr so appetitlich aus, da der gegenüber nicht so recht wusste wie er ihn essen sollte. Es steckte kein Spieß darin und der Teller war bis zur letzten Ecke mit Salat gefüllt.
Die Dame aß Salat mit Lachs und Shrimps. Der Lachs war definitiv tot! Sie trank immer einen Schluck nachdem sie ein Stück von dem Lachs abgebrochen hat. Ich konnte mir nicht verkneifen und fragte ob er gut durch sei. Sie antwortete << Der ist so durch, der ginge auch als Trockenfisch durch!>>  Ich lachte.
Am Nachbartisch wurde gerade ein Balisalat serviert. Was ich sehen konnte, sah recht gut aus. Also einen Salat. Einen Balisalat.
Ich schaute mich nach dem Keller um, denn ich saß hier bestimmt schon eine viertel Stunde und wurde nicht beachtet. Hängt wahrscheinlich mit dem "dazu setzten " zusammen. Ich versuchte durch Handzeichen auf mich aufmerksam zu machen.
Keine Reaktion!
Ich beobachte das Treiben. Ich hatte das Gefühl das hier ohne eine Linie gearbeitet wird. Jeder nimmt Bestellungen entgegen und jeder liefert die Speisen und Getränke aus. Jeder an jedem Tisch.
Ich rief leise nach einer Kellnerin, wieder keine Beachtung.
Ich rief nun lauter und meine Tischnachbarn, meinten dann nur, wir haben fast eine halbe Stunde gewartet um überhaupt zu bestellen.
Nee, nicht mit mir!
HALLO. ICH MÖCHTE GERNE BESTELLEN!
Das war jetzt etwas lauter. Aber mit Erfolg.
<<Oh Entschuldigung, es ist so viel los. Da dauert es alles etwas länger. >>
Ich bestellte mein Wasser ohne Gas und den lecker aussehenden Balisalat.
Ich hatte ja Zeit. Viel Zeit. Auf mich wartete nur der Hundi zu Hause.
Mein Wasser kam, gefühlte Sekunden nach meiner Bestellung. Es schmeckte nach Leitungswasser.
Kurze Zeit später, keine 5 min. da kam mein wundervoller Salat.
Ein riesiger Teller vollgepackt mit 4 dicken Baguettescheiben, die schon mit Dressing ertränkt waren. Ich versuchte die erstmal an die Seite zu packen. Aber wohin. Auf das Obst. Ja da war ein Haufen mit Weintrauben, Ananas und Melone. Um das Hähnchen in mundgerechte Stücke zu schneiden, suchte ich mir wieder ein Plätzchen auf dem Teller. Leider ohne Erfolg. Ich musste erst den Ertränkten durchmischten bunten Salat essen, um ein wenig Platz zu bekommen. Gurkenscheiben  nicht geschält,  hoffentlich sind das auch Bio Gurken. Grüne Paprika ,die sofort entsorgt wird, Eisbergsalat als Füllstoff. Eineige Stücke von gelber und roter Paprika, mit dem weißen Innenleben noch dran. Ah Rucola, man kann die Blättchen zählen. Ein bisschen Radiccio, Endstücke einer Tomate und natürlich viel, viel Dressing. Die Menschen lieben ja Dressing. Je mehr desto besser. Hatte ich eine Salatsuppe bestellt. Gute Miene zu schlechten Salat.
Nachdem ich nun mein Bauch gefüllt hatte, so das er nicht mehr knurrte, legte ich das Besteck auf den Teller.
Ich entdeckte ein Kärtchen auf dem Tisch, wo stand, wenn sie mit uns zufrieden sind, geben sie uns Trinkgeld. Dazu schreiben sie ihren Schranknummer auf und wie viel sie geben möchten. Ahah, dafür liegt der Kugelschreiber hier auf dem Tisch. Ich überlegte ob ich da nicht lieber ein Feedback geben sollte und kein Trinkgeld.
In meinen Überlegungen wurde ich von dem Kellner gestört, der mich aber sehr freundlich fragte, ob es mir denn geschenkt hätte.
Ich antwortete ihm, wenn es lecker gewesen wäre, dann würde auf dem Teller kein Krümel mehr liegen.
Nein es war nicht  lecker. Und ich erklärte Ihm das es unmöglich sei den Teller so voll zu knallen. Das Brot in dem Dressing. Zuviel Dressing, das Fleisch zäh und hart, teilweise schmeckte es alt.
Er sah etwas geschockt aus, versuchte aber nicht zu erklären. Ich bemängelte noch den Service und den erklärte er so: <<es ist heute sehr voll >>
<<Ist es denn sonst am Wochenende leerer?>> -Keine Antwort!
Ich bedankte mich für sein freundliches Zuhören und verabschiedete mich.
Auf dem Weg zu meiner Liege merkte ich schon, ich habe das völlig Falsche gegessen. Ich kann unmöglich jetzt noch in die Sauna gehen. Dann müsste ich kotzen.
Ich legte mich hin und wollte die Stille genießen.
Welche Stille?
Es  wurde gegackert, gelabert, natürlich war immer noch sehr viele Leute unterwegs und es war eine stetige Bewegung da. Ich bekam Bauchschmerzen.
Scheiße, ich ärgerte mich über mich selbst, dass ich diesen scheiß Salat gegessen habe.
Ich packte meine Sachen zusammen und verließ die Therme.

Fazit:
6,5 Sth. Entspannung, Ruhe und Entschleunigung, mit ewiger Suche nach einer freien Liege und einem ruhigen Plätzchen. Nicht zu vergessen, Schweißperlen andere Menschen.  
Und dass zum Schnäppchenpreis von 37,40 € Incl. Verköstigung, mit Übelkeitsfaktor.
Da gehe ich lieber in den Garten und zupfe Unkraut, hinterher ein schönes Bad in meiner eigenen Badewanne.














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